Coprinus-Syndrom

Pilzgift: Coprin.
Hierbei geht es um Alkoholunverträglichkeit bei gleichzeitigem Genuss von Coprin-haltigen Pilzen.


Die ersten Symptome treten 15 Minuten bis 2 Stunden nach der Pilzmahlzeit auf, und äußern sich mit Hitzegefühl, Gesichtsröte, Übelkeit, Schwächegefühl, zeitweiligem Pulsrasen und Blutdruckschwankungen. Die Symptome können mehrere Stunden andauern und treten wieder auf, wenn im Zeitraum von 3-4 Tagen erneut Alkohol getrunken wird. Man darf auch keinen Restalkohol im Blut haben.

Das Coprinus-Syndrom lösen unter anderen folgende Pilze aus:

Ampulloclitocybe clavipes/Keulenfüßiger Trichterling
Coprinellus disseminatus/Gesäter Tintling
Coprinopsis acuminata/Spitzkegeliger Tintling und noch weitere Tintlinge
Coprinopsis atramentaria/Faltentintling
Coprinopsis picacea/Specht-Tintling
Imperator torosus/Ochsen-Röhrling.
Lepiota aspera/Spitzschuppiger Schirmling.

Unter den Coprin-haltigen Tintlingen hat der Specht-Tintling den größten Coprin-Gehalt.
Die Alkoholunverträglichkeit beim Genuss von Suillellus luridus, dem Netzstieligen Hexenröhrling scheint dagegen unbegründet. Dieser Röhrling ist roh stark giftig. Er enthält wie der Perlpilz/Amanita rubescens Hämolysine, die sich beim Erhitzen zersetzen.
Der Keulenfüßige Trichterling, ein Verwandter der Schnecklinge, verursacht das Coprinus-Syndrom, enthält aber kein Coprin. Der Spitzschuppige Schirmling ist auch magen-darm-giftig.
Der Glimmertintling/Coprinellus micaceus soll nach neueren Informationen kein Coprin enthalten
(Quelle: Rita Lüder: "Grundkurs Pilzbestimmung." 2. Auflage 2008).